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Eigenbau-Bootswagen a'la Maroske

So, keine zwei Wochen nach Bootswagen Nr. 1 schiebe ich gleich mal einen zweiten Wagen hinterher :-)
Dieser hier ist aus Edelstahl, sehr gross und stabil gebaut und wiegt zu meiner Überraschung mit knappen 4kg trotzdem nicht mehr als der erste Bootswagen. Und natürlich ist er auch wieder der beste, universellste, praktischste, mit dem geringsten Packmass und am schnellsten auf- und abzubauen usw., eben das Optimum das ich mir vorstellen kann :-) Und abgeguckt ist er auch, dies ist das Original:
http://qajaqunderground.com/shop/the-kayak-trolley/
Tatsächlich gibt es so einige begeisterte Benutzer dieses Wagens.

Mein Wagen ist eher gross gehalten. Die 'Ladefläche' ist 40cm breit, 45cm lang und 40cm hoch. Die Gesamtbreite ist 60cm. Er ist als echter Lastesel gedacht: Zum einen für den Gepäcktransport, natürlich auch für den Bootstransport, zum drauf sitzen (entweder einfach Räder abnehmen und auf der Achse balancieren, oder ich baue noch 'Stuhlfüsse'), und mit entsprechender Deichsel als Sulky (Wagen der von Mensch oder Tier gezogen wird) oder Fahrradanhänger. Die Ladefläche lässt sich auch problemlos in beide Richtungen verlängern mit eingeschobenen oder drübergeschobenen Rohren und einem weiteren Stück PVC-Auflage.


Hier ist das Stahlgerüst, bevor die Auflage aus PVC-Plane und die Gurte hinzukommen. Bis hierhin habe ich nur einen Tag gebraucht, inklusive Materialeinkauf.


Die Einzelteile von oben nach unten:
1. Räder, typische Bollerwagenräder, 260x85mm, die sind sogar kugelgelagert und ich habe sie für 5 Euro auf dem Flohmarkt bekommen.
2. Streben, Vierkantrohr 15x15x1,5mm, 250mm lang, könnte man auch 100mm kürzer bauen für tiefere Schwerpunktlage.
3. Obere Längsholme, Rundrohr D20x1,5, 450 lang. Mittig sind je ein Vierkantrohr 20x20x2, 60 lang angelötet, siehe nächstes Bild.
4. Achse, Rundrohr 20x1,5, 600 lang. Auch hier zwei Vierkantrohre, je 100mm vom Ende entfernt. Auf die Achse sind noch zwei Alu-Stellringe aufgesetzt, die die Räder nach innen in Position halten und noch von einem anderen Projekt übrig waren.
Der ganze Edelstahl zusammen hat knapp 40 Euro gekostet. Es handelt sich um V2A (1.4301). V4A (1.4571) ist zwar noch resistenter gegen alle möglichen Umwelteinflüsse, aber wer das mal ohne Spezialwerkzeug bearbeitet hat, der lässt die Finger davon.
Zusammengehalten wird das Gestell durch zwei feste Gummileinen, die innen in den Streben (Nr. 2) laufen und die oberen Längsholme mit der Achse verbinden.


Die Vierkantrohre sind hartgelötet. Schweissen wäre einfacher gewesen, ging aber gerade nicht. An der Seite sind Verstärkungen aus 6mm Edelstahldraht angelötet. Ich denke mal, das ist hier aufgrund der langen Hebelarme angebracht.
Zum Aufhübschen müssten die Teile noch gesandstrahlt werden.


Schon mal in der Vorausschau: So klein macht sich das Gestell zusammengeklappt.


Die Auflage aus PVC-Plane ist jetzt auch fertig genäht. Die Gurte werden von der Plane in Position gehalten.


Die Einzelteile werden durch innenliegende Gummileinen zusammengehalten. Das erleichtert den Aufbau, einfach an der Achse hochhalten und schütteln. Zusätzlich habe ich noch Riemen mit Blitzverschlüssen angebracht, um alles zusammenzuhalten.

Wenn ich eine Stabtasche drauf spanne, werden die oberen Längsträger sehr zusammengedrückt. Durch die kleinen Verstärkungs-Streben überträgt sich die Biegung auf die Achse, die wird sichtbar durchgebogen. Ohne die Streben würden die Lötstellen voll auf Biegung belastet.

Es ist schon toll, wie schnell sich der Wagen zerlegen und verstauen lässt. Genauso schnell ist er hervorgeholt und aufgebaut. So ist er an jedem Wehr schnell zur Hand um umzutragen.

Ich würde mir noch kleinere Räder mit Schaumstoffreifen statt Luftreifen wünschen. Es liegt doch eine Menge Glas rum und die Luftreifen sollen eher pannenanfällig sein.

© Februar 2009, Wolfgang Bion
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