Bootstasche und Tourengepäck sind auf den Bootswagen gegurtet. Trotzdem ist das eine Schlepperei und ich bin froh, wenn die Bahnfahrt zuende ist. Nach Wetzlar gibt es von Köln aus eine Direktverbindung ohne Umsteigen. Deshalb bin ich in Wetzlar gestartet. Ausserdem liegt der Bahnhof nahe am Fluss.
Auf dem Bootssteg des RG Wetzlar habe ich mit freundlicher Erlaubnis mein Boot aufgebaut und alles verstaut. Das war der einzige Bootssteg mit Teppich, den ich unterwegs gesehen habe :-)
Das Gepäck passt problemlos ins Boot, es war noch viel Platz in Bug und Heck.
Die erste Nacht verbrachte ich 12km weiter auf dem Campingplatz Schooleck. Ich war ja erst Nachmittags an der Lahn angekommen und konnte nicht mehr so weit paddeln.
Da es nicht nach Regen aussah, habe ich einfach unter freiem Himme im 1000 Sterne Hotel geschlafen. Das Boot gab ein bisschen Wind- und Sichtschutz ab. Nebenan zeltete ein Paar aus Jena, die waren mit einem RZ85 unterwegs.
So schön wie hier am nächsten Morgen war es fast überall auf der Lahn.
Bei Weilburg fährt man durch den einzigen Schiffahrtstunnel Deutschlands und kommt am Ende durch eine zweistufige Schleuse. Eine Gruppe Kreischkanadier (= kreischende Kids in Leihkanadiern) haben wir (die wesentlich ruhigere Gruppe Leihkanadier, die schon an der Schleuse war und mit denen ich mit durch die Schleuse fuhr) gerade noch abhängen können. Tor zu und weg...
Mittagsrast: Der Trangia-Kocher köchelt schon. Ich habe mich mit Tütensuppen verpflegt, die ich mit Frischgemüse aufgewertet habe.
Solche kleinen Kiesbänke sind hier selten. Die meisten Ufer waren nicht zu betreten.
Für die zweite Nacht auf dem Campingplatz Runkel habe ich das Tarp aufgebaut und prompt hat es am Abend eine Stunde geregnet. Da sass ich aber schon im Trockenen und war froh über den Regen: Der hat die stinkenden Grills um mich rum gelöscht.
Gemütliches Tarpleben: Ich schlafe auf einer leichten Luftmatratze, die auf einer dünnen Isomatte liegt. Der Schlafsack steckt in einem Goretex-Biwacksack aus Militärbeständen, den ich für 5 Euro bekommen habe. Der hält die Nachtfeuchte ab und schützt vor Wind.
Das Tarp ist vorne mit einer Paddelhälfte hochgespannt, hinten liegt es über dem Boot. Mit der zweiten Paddelhälfte habe ich ein anderes Mal noch eine der vorderen Tarpecken hochgespannt, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben.
Morgentau über dem Wasser!
Ein typisches Bild von der Lahn. Mehrmals habe ich auch Eisvögel fliegen sehen. Die blinken wie Polizei-Blaulichter.
Die nächsten Nächte habe ich an km 101 (ehem. Campingplatz ESV Lahnstein, nun privat betrieben) und Campingplatz Wolfsmühle verbracht. Dann ging es noch ein Stück auf dem Rhein entlang. In Bad Hönningen bin ich dann in den Zug nach Köln gestiegen. Das Wetter wurde einfach zu schlecht, und vor allem zu windig. Kaum sass ich im Zug, kam ein starkes Gewitter runter. Glück gehabt!
Es war eine sehr schöne Tour und ich fahre bestimmt bald nochmal auf der Lahn!
© August 2005, Wolfgang BionDiese Seite darf frei kopiert, weitergegeben und veröffentlicht werden, solange keine kommerziellen Interessen bestehen, nichts hinzugefügt oder entfernt wird und der Autor als Urheber kenntlich gemacht wird.
nach oben